Mit dem Interesse an der Rekrutierung von Quereinsteigenden gewinnt ein verwandtes Thema neuen Schub, das Bildungsexpertinnen und -experten bereits mindestens seit 2013 ins Bewusstsein der deutschen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu bringen versuchen: die kompetenzorientierte Personalarbeit. Sie beurteilt Mitarbeitende nicht mehr nur nach ihrem Berufsabschluss, sondern nach ihren Fähigkeiten („Kompetenzen“), die sie in Ausbildungen und Studiengängen, Fort- und Weiterbildung, aber auch in anderen Zusammenhängen erworben haben. Dadurch werden Einsatzmöglichkeiten in der Arbeitswelt sichtbar, die beim eingeschränkten Blick auf die im Stellenplan vorgesehene Berufsqualifikation für eine bestimmte Vakanz gar nicht aufgefallen wären.
Kategorie: Quereinsteiger – Quereinstieg
Die gute Nachricht lautet: Es gibt viele Menschen, die nach einigen Jahren Berufserfahrung in anderen Branchen merken, dass sie lieber einen sozialen oder pflegerischen Beruf ausüben würden. Diese Quereinsteiger beziehungsweise Interessenten am Quereinstieg sind ein Pool von unschätzbarem Wert für Arbeitgeber im Sozial- und Gesundheitswesen, wenn es um Strategien gegen den Fachkräftemangel geht. Der Haken an der Sache ist jedoch, dass die Quereinsteiger häufig glauben, der Quereinstieg ließe sich mit einer schnellen Umschulung innerhalb weniger Wochen über die Bühne bringen. Wenn sie dann mitbekommen, dass sie noch einmal eine komplette Ausbildung machen sollen, verlieren sie oft den Mut. Wie kann es gelingen, sie trotzdem für unsere Branche zu gewinnen?

Quereinstieg und Verbeamtung: Quereinsteiger-Recruiting beim Bundesverwaltungsamt
Für Quereinsteigende, für die „mehr Sicherheit“ die Hauptmotivation ist, nicht nur den Job, sondern gleich die Branche komplett zu wechseln, sind Jobs mit der Option auf Verbeamtung besonders attraktiv. Beim Quereinstieg ins Lehramt, aber auch beim Quereinstieg in eine Behörde besteht grundsätzlich die Möglichkeit der Verbeamtung, hängt jedoch vom Einzelfall ab. Als Beispiel für den Quereinstieg in einen Bereich, in dem die Verbeamtung eine Rolle spielt, stelle ich in meinem neuen Fachratgeber „Quereinstieg: Potenziale nutzen, Personallücken schließen“ (Walhalla Fachverlag, 2025) das Quereinsteiger-Programm beim Bundesverwaltungsamt vor.

Quereinstieg: Aus der Gastronomie ins Office Management
Yve Beigel, 49, ist vor etwa anderthalb Jahren aus der Gastronomie in ein Forschungsinstitut gewechselt, wo sie die Büroorganisation übernommen hat. Zuvor hatte sie ein eigenes Café geführt und als Eventmanagerin im Bereich Schiffsrestaurant/Reederei im gehobenen Segment gearbeitet. Dass ihr danach niemand mehr etwas im Organisieren vormachen kann, ist klar! Für meinen neuen Fachratgeber „Quereinstieg: Potenziale nutzen, Personallücken schließen“ (Walhalla Fachverlag, 2025) habe ich die Quereinsteigerin interviewt. Einen Auszug könnt ihr hier lesen, den Rest dann im Buch.
Lebensläufe perspektivisch statt retrospektiv betrachten: Karrierecoach Vincent Zeylmans über den Quereinstieg
Gibt es Quereinstiege auch unter Fachspezialisten und Führungskräften? Geben Unternehmen Bewerber*innen mit bunten Lebensläufen überhaupt eine Chance? Gibt es auch Fälle, in denen man vom Quereinstieg abraten muss? Wie steht die Zielgruppe der 50plus-Jährigen zum Quereinstieg? Streben Menschen mit zunehmendem Alter nach Jobs mit mehr Sinnhaftigkeit? Zu diesen und weiteren Fragen habe ich für mein im Oktober 2025 erscheinendes Fachbuch „Quereinstieg: Potenziale nutzen, Personallücken schließen“ (Walhalla Fachverlag) Karrierecoach Vincent G.A. Zeylmans van Emmichoven interviewt.
Quereinstieg: Potenziale nutzen, Personallücken schließen – ein Recruitingleitfaden
Ob als umgeschulte Betreuungskraft in einer Pflegeeinrichtung oder als Informatikerin beim Bundesverwaltungsamt, als Musiker im Lehramt oder Hausnotruf-Kundenbetreuerin ganz ohne Qualifikation – Quereinsteigende bilden eine tragende Säulein vielen Berufsfeldern. Längst nicht mehr nur als Notlösung, sondern zunehmend als wichtige Stellschraube gegen den Fachkräfte- und Personalmangel verstanden, sind sie gefragt wie nie. Und mit engagierter Personalentwicklung oft sogar mittelfristig als „echte“ Fachkräfte einsetzbar.