Annette Kober ist Assistentin der Geschäftsführung in der Alexander-Stift Dienste für Senioren gGmbH. Unermüdlich denkt sie sich neue Maßnahmen für das Personalmarketing aus.

Die Umsetzung des Projekts „Personalgewinnung und –bindung“ übernimmt sie gemeinsam mit dem Träger, weil wie in so vielen sozialen Einrichtungen der Bereich Öffentlichkeitsarbeit in Teilzeit besetzt ist und der Schwerpunkt dort auf Print und „Kundengewinnung“ sowie Netzwerkarbeit liegt. Ihre Zusatzausbildung als Social Media Managerin an der FH in Köln hilft ihr dabei sehr.

Mit welchen Personalmarketing-Maßnahmen arbeitet das Alexander-Stift?

Radio-Werbespots, öffentliche Glückwünsche an die Mitarbeiter*innen zur bestandenen Weiterbildung oder zur Rückkehr aus der Elternzeit oder FAQ-Listen mit häufigen Bewerberfragen für das Karriereportal. Der Facebook-Kanal wird regelmäßig mit neuen Mitarbeiter-Videos bestückt: Der einen Kollegin gefällt, dass die Bewohner im Alexander-Stift wohnortnah gepflegt werden, sodass sie ihre sozialen Kontakte aufrechterhalten können. Der andere Kollege freut sich, dass ihm die Weiterbildung zur stellvertretenden Pflegedienstleitung finanziert wurde. Davon, dass es schwierig ist, Mitarbeiter für Videos oder Beiträge in den sozialen Netzwerken zu finden, wie andere Träger im Sozial- und Gesundheitswesen berichten, ist im Alexander-Stift nichts zu spüren. Der Charme an den Inhalten: Sie sind nicht „perfekt“, wirken handgemacht, dafür aber umso authentischer.

Auf welche Personalmarketing-Aktion sind Sie besonders stolz?

Im vergangenen Jahr haben wir einen Film gedreht: „Bist du stark genug für die Pflege?“: Ein Altenpfleger gewinnt darin gegen einen Muskelprotz im Armdrücken. Der Film lief in den regionalen Kinos an unseren Standorten sowie auch auf den Social Media-Kanälen Facebook und YouTube. Diese Werbeaktion ist uns aus meiner Sicht sehr gut gelungen. Nach Kinostart konnte ein Anstieg unserer Einstellungszahlen festgestellt werden. Die Kinospots liefen drei Monate im Jahr 2017 (April, September und Oktober) immer ab 18 Uhr. Die Kinos machten uns einen fairen Preis, zum Beispiel in einem Kino 2750 Euro für die drei Monate. In den Monaten April und Mai 2017 stieg die Anzahl der Fachkraft-Einstellungen von durchschnittlich 4 auf durchschnittlich 7 Einstellungen pro Monat, das ist eine Steigerung um 75 Prozent.

[WERBUNG] Arbeitgeber, die gutes Personalmarketing machen, sind nicht unbedingt riesengroß oder milliardenschwer. In „Professionelles Personalmarketing“ von Bernd Konschak (Haufe Verlag, 2014; Amazon Affiliate Link) lesen Sie mehr über die verschiedenen Instrumente des Personalmarketings und darüber wie auch kleine und mittelständische Unternehmen Offline- und Online-Aktivitäten wirkungsvoll verzahnen.

Was ist Ihr Geheimtipp für gutes Personalmarketing?

Echt sein ist aus meiner Sicht das Wichtigste. Eine Anforderung an die Personalgewinnungsmaßnahmen ist es, positive, aber ehrliche Botschaften zu senden und auch kritische Aspekte zumindest anzudeuten. Damit dies glaubwürdig gelingt, werden solche Botschaften mit Personen im Unternehmen verknüpft, die diese authentisch senden können und bereit sind, mit ihrem „Gesicht“ zu den Aussagen zu stehen. Wir haben keine Probleme, solche Mitarbeiterbotschafter zu finden. Viele Mitarbeitende identifizieren sich mit dem Alexander-Stift und sprechen deshalb gerne über ihren Arbeitgeber. Ich gehe aber auch an Azubi-Tagen oder anderen Veranstaltungen des Alexander-Stifts vorbei und berichte von meiner Arbeit im Bereich Personalgewinnung. Dabei lassen sich auch Protagnisten finden. Selbstverständlich gilt die Zeit des Videodrehs als Arbeitszeit für die Mitarbeitenden und sie erhalten immer eine kleine Aufmerksamkeit vom Alexander-Stift.

Was macht Ihnen am Personalmarketing am meisten Spaß?

Die Herausforderung, neue Ideen zu entwickeln. Und während unserer Aktionen ist es schön zu sehen, wie Mitarbeitende sich auch für das Alexander-Stift einsetzen. Wie die Augen „strahlen“, wenn sie vom Alexander-Stift berichten!

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