Einer der wichtigsten Tipps im modernen Recruiting lautet: Begegne den Bewerber*innen als Arbeitgeber dort, wo sie eben gerade nicht mit dir rechnen. Also nicht auf Berufemessen oder in der Instagram-Werbeanzeige. Sondern auf dem kleinen Kiezstraßenfest, in der Skatehalle – oder auf dem Kneipenklo. Die beiden Marktführer Edgar Cards und City Cards machen letzteres mit ihren Postkartenständern möglich. Ein Erfahrungsbericht.
Fast jeder kennt sie – die Postkartenständer im Flur vor den WCs in Szene-Cafés und -Bars. Als Werbemittel werden dort keine langweiligen Flyer hinterlegt. Sondern Postkarten, die auf der Vorderseite keinerlei Bezug zum Werbetreibenden erkennen lassen. Ein schönes Foto oder eine starke Grafik zusammen mit einem prägnanten Spruch laden die Kneipengänger*innen ein, ein Exemplar mitzunehmen.
Viele Karten sind so kultig und witzig („Scheiß drauf, ich lass das jetzt so!“), dass man glatt zum Sammler werden möchte! Die meisten eigenen sich, um sie an den Kühlschrank zu hängen. Einem Freund auf das Geburtstagsgeschenk zu kleben oder einer Freundin im Krankenhaus als Motivationsspruch auf den Nachttisch zu stellen. Und so verbreitet sich die rückseitige Werbebotschaft des Unternehmens (für die sehr wenig Raum bleibt, da die Postkarten-Linien ja auch noch platziert werden müssen) auf angenehme anstatt aufdringliche Art und Weise.
Vorteile der Kneipenpostkarten
Das ist der erste große Vorteil dieser Werbeform. Der zweite ist, wie in der Einleitung angedeutet, dass man damit so genannte passive Bewerber überraschen kann, die nicht in Stellenbörsen oder auf Bewerbertagen unterwegs sind. Weil sie eher unterschwellig wechselwillig als aktiv auf Jobsuche sind. Auf Instagram verpufft dieser Effekt leider schon lange inmitten der Personalmarketing-Werbeanzeigenflut.
Was viele Marketing-Agenturen vergessen: um passive Bewerber erfolgreich anzusprechen, reicht nicht allein ein Kanal, in dem viele Menschen außerhalb des Arbeitszusammenhangs unterwegs sind. Sondern der Überraschungseffekt gehört ganz unbedingt dazu. Sobald es den nicht mehr gibt, eignet sich der Kanal nicht mehr. Zu viel Skalierung schadet der Methode wie auch dem Geschäftsmodell. Das zeigt sich auch anhand folgender Beobachtung.
Reichweite um jeden Preis
Ein Blick auf die Liste der teilnehmenden Etablissements bei der Edgar Cards Aktion lässt erkennen, dass inzwischen nicht nur Cafés und Bars, sondern auch Dönerbuden, Friseure, große Imbissketten oder klassische Restaurants die Karten aushängen. Das ist sehr schade. Denn das Besondere an dieser Werbeform war lange Zeit, dass man sie wirklich nur auf der abendlichen Kneipentour vorfand. Wenn man sich in die Schlange vor dem Damenklo einreihte, vertrieben die Edgar Cards einem die Zeit.
Nicht nur Arbeitgeber, sondern auch Werbeformate müssen sich voneinander abheben. Wenn jeder alles macht – wenn gebrandete Pizzakartons nicht nur vom echten „Italiener“, sondern von jedem Lieferando-Restaurant ausgeliefert werden, gebrandete Brötchentüten nicht nur beim Bäcker, sondern auch in der Apotheke über den Ladentresen gehen und Edgar Cards nun also auch beim Friseur aushängen –, geht ganz viel Charme verloren. Reichweite um jeden Preis und vor allem zulasten der Einzigartigkeit – auf die Dauer werden sich die Anbieter damit ein Eigentor schießen. Davon bin ich überzeugt. Doch im Moment sind die Kneipenpostkarten noch ein Werbemittel, das sich für den Einsatz im Personalmarketing zu prüfen lohnt.
Exklusiv für Abonnent*innen berichte ich im Folgenden:
- Was eine Edgar Cards Werbeaktion kostet
- Wie man mehr Reichweite für die Edgar Cards Werbeaktion erzielt
- Wie das Edgar Cards Personalmarketing für die DRK Kliniken Berlin gelaufen ist
- Was die Café- und Kneipenbetreiber von unserer Aktion halten
Ausführliche Tipps exklusiv für Abonnent:innen
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Besonders gut gefüllt sind die Kneipenpostkartenständer in Berlin übrigens im Moment nicht. Etliche Fächer bleiben leer. Nicht viele Unternehmen scheinen derzeit auf diese Werbemethode zurückzugreifen. Das ist für mich allerdings immer ein Signal, dass wir genau jetzt genau an der richtigen Stelle mit unserem Personalmarketing unterwegs sind. Hier könnt ihr euch unsere Edgar Cards Druckvorlagen ansehen!
Die Chance, dass unsere Postkarten auch nach Ablauf der gebuchten Kampagnenzeit noch in den Ständern verbleiben, ist größer. Und das ist auf jeden Fall besser, als sich bei Instagram mit vielen anderen in den nervtötenden Schwall von Pflege-Stellenanzeigen einzureihen.
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