Die Generation Z kommt und – Überraschung! – unterscheidet sich von der Generation Y.

Viele Unternehmen haben sich gerade erst auf die Generation Y eingestellt und denken, die Nachwuchsstrategie sei damit für die nächsten Jahre erstmal funktionstüchtig. Leider ist das nicht so. Nachwuchs ist nicht gleich Nachwuchs. Die Generation Z, das sind die jungen Leute, die ab Mitte, Ende der 1990er bis Anfang, Mitte der 2010er Jahre geboren wurden, dazu gibt es unterschiedliche Quellen. Jedenfalls machen sie jetzt ihr Schülerpraktikum stecken in der Berufsorientierungsphase, suchen Ausbildungs- oder Studienplätze oder versuchen den Berufseinstieg.

Tipp für die Gewinnung der Generation Z: Immer neue Ideen entwickeln

Wie unterscheidet sich die Generation Z von der Generation Y?

Es gibt Trends, die sich in dieselbe Richtung weiterentwickeln und auf die Generation Z noch drastischer zutreffen. Und es gibt Themen, bei denen das Pendel wieder ins genaue Gegenteil zurückschwingt. Die Digitalisierung geht weiter. Bei der Generation Z sind ja selbst die Eltern schon sehr digital affin, da geht nichts mehr ohne umfangreiches Onlinemarketing. Auch der Trend der Helikopter-Eltern begleitet uns weiter: Die Generation Z möchte vom Arbeitgeber genauso umsorgt werden wie von Mama und Papa. Sie fordert viel, genau wie die Generation Y, ist aber dabei viel weniger selbstständig und weniger bereit, Verantwortung zu übernehmen. Umgekehrt ist sie häuslicher und mehr auf berufliche Sicherheit bedacht als die Generation Y, die weltweit unterwegs war und sich ausprobieren wollte. Die Generation Z möchte kein Work-Life-Blending mehr machen wie die Generation Y, also Arbeiten und Freizeit mit dem Laptop im Strandbad vermischen. Sie wünscht geregelte Arbeitszeiten und ganz viel Freizeit.

Was sind die wichtigsten Elemente einer Strategie zur Gewinnung und Bindung der Generation Z?

Die wichtigsten Elemente sind die passenden Kanäle, die passenden Formate und die passende Unternehmenskultur. Bei den Kanälen geht es los mit Google Jobs, das man auf gar keinen Fall unbeachtet lassen darf. Da sind ein paar technische Anpassungen notwendig, um dort gefunden zu werden. Bei den sozialen Netzwerken ist Instagram interessant, Facebook nicht mehr. Das heißt nicht, dass Unternehmen ihre Facebook-Seiten abschalten sollten, nur ist es eben nicht mehr der Nachwuchskanal. Dann kommen die Messenger dazu, von denen man mindestens einen bedienen sollte: WhatsApp, Snapchat. Außerdem gibt es viele neue Recruiting Apps und Tools wie HeyJobs oder mobileJob, die auch für Ausbildungsplätze funktionieren. Es gibt Ausbildungsplattformen wie ausbildung.de, Azubiyo oder Whatchado, die laut Studien die Hälfte aller jungen Leute nutzen. Und es gibt neue Lieblingskanäle der Generation Z wie Tik Tok oder Twitch, für die man sich überlegen muss, wie man die im Recruiting einsetzen kann.

[Werbung] Helfen, etwas Sinnvolles tun, die Welt zu einem besseren Ort machen – diese Bedürfnisse sind bei der Generation Z wieder stark im Kommen. Umso besser für die Nachwuchsstrategie Ihres sozialen Trägers oder Gesundheitsunternehmens! Ob in der Plakatkampagne oder auf Instagram – daran lässt sich anknüpfen. Mehr Ideen in meinem neuen Fachratgeber „Generation Z to go für Sozial- und Pflegeeinrichtungen“ (Walhalla Verlag, 2020; Amazon Affiliate Link).

Welche Unternehmenskultur bevorzugt die Generation Z?

Wenn die jungen Leute erstmal auf einen Arbeitgeber aufmerksam geworden sind und sich bewerben, möchten sie am liebsten von den Helikopter-Eltern zum Helikopter-Arbeitgeber überwechseln. Ganz viel Betreuung, ständiges Feedback. Man muss sich als Arbeitgeber natürlich nicht auf alles einlassen, was die Generation Z fordert, aber überlegen sollte man es sich schon, denn viele Dinge sind einfach zeitgemäß: schnelle Bewerbungsprozesse, ein modernes Arbeitsumfeld. Dazu gehören smartes Arbeiten mit Mitarbeiter-App, Dokumentation am Tablet und Televisite genauso wie agiles Arbeiten mit flachen Hierarchien und Vorgesetzten, die keine Machtspielchen betreiben, sondern sich als Coach begreifen. Ich stelle im Buch einige Sozial- und Pflegeunternehmen vor, die da ganz vorne mit dabei sind – zum Beispiel Buurtzorg und die DiaCom Altenhilfe.

Der wichtigste Tipp zum Schluss?

Tipp für die Gewinnung der Generation Z: Digitale Kanäle nutzen

Nachwuchsgewinnung kostet Geld. Jeder Ausbildungsplatz kann besetzt werden, wenn das Marketing-Budget hoch genug ist. Vor fünf Jahren konnte man vielleicht noch mit ungewöhnlichen Ideen punkten oder sich mit einer Employer Branding-Kampagne von der Konkurrenz abheben. Heute ist auch in unserer Branche flächendeckend Professionalität angesagt. Inzwischen ist es alles eine Frage der Technologie, der Algorithmen. Wer blendet seine Ausbildungsplatzangebote am penetrantesten in den Nachwuchskanälen ein, wer verbreitet sie am geschicktesten digital, intern und extern? Die Generation Z ist wenig wählerisch und fackelt nicht lange. Es muss einfach irgendein Ausbildungsplatz her. Und wenn es ihr dort nicht passt, wird sie einfach wieder wechseln.

Titelbild: David Zydd auf Pixabay
Social Media Grafiken: Walhalla Fachverlag

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