Heute habe ich für euch Teil 2 meiner neuen FAQ Reihe fertiggestellt. Darin beantworte ich Fragen aus der Recruiter:innen Community, die diesen Blog aufmerksam mitliest und meistens Rückfragen zu meinen detaillierten Berichten hat, damit auch andere Kolleg:innen davon profitieren. Unter anderem geht’s heute um das gute alte Onlinebewerbungsformular.
500+ Newsletter-Abonnent:innen, das macht eine Menge Fragen 😉 Hinterlasst sie gerne per Kommentar oder schreibt mir eine Mail an redaktion [at] maja-roedenbeck.de! Damit es persönlicher wird, nenne ich gerne euren Vornamen, eure Funktion und euer Bundesland. Aber wenn ihr ganz anonym bleiben wollt, teilt mir das einfach mit.
Anonym: Warum arbeitest Du eigentlich noch mit einem Onlinebewerbungsformular?
Hier zuerst nochmal die ausführliche Frage, die mich per Kommentar hier im Blog erreichte. „Sie haben viel Analyseaufwand in spannenden Bereichen betrieben und versucht, in Sachen SEO, Plattformen usw. aktiv gegen Ineffizienz anzugehen. Aber dann steht da im Text etwas von “Bewerbungsformular”. Haben Sie denn einmal evaluiert, ob es ohne Bewerbungsformular, und stattdessen mit dem ganz klassischen Kontaktweg E-Mail, vielleicht mehr Reaktionen gäbe?
Ich weiß nicht, wie es in der Medizin und Pflege ist, aber in meiner Branche bewerbe ich mich (wenn es nicht um den absoluten Traumjob geht) gezielt nicht bei Firmen, die als alleinigen Kontaktweg Bewerbungsformulare anbieten. Ich finde die Kommunikation über Formulare gerade vor Beginn eines Arbeitsverhältnisses äußerst sperrig und ineffizient, fast schon unhöflich seitens des potentiellen Arbeitgebers. Wie bewerten Sie das?“
Das ist eine spannende Frage und dazu kann ich eine klare Antwort geben
- Das Bewerbungsformular der DRK Kliniken Berlin ist supereinfach und besteht nur aus wenigen Feldern: Name, Tel. Nr., Mailadresse, Upload von max. 2 Unterlagen. Eigentlich kann man es kaum Bewerbungsformular nennen. Kein Vergleich mit den mehrseitigen Formularen, die man bei anderen Unternehmen umständlich ausfüllen muss.
- Wem das trotzdem zu kompliziert ist, der kann sich über WhatsApp, Schnellbewerbung, Instagram / Facebook Messenger oder Recruiting ChatBot noch einfacher und schneller bewerben. Vom Onlinebewerbungsformular als „alleiniger Kontaktweg“ kann also bei uns keine Rede sein.
- Es gibt viele gute Gründe für ein Onlinebewerbungsformular. Diese nenne ich Dir unten.
- Natürlich haben wir trotzdem eine Bewerber-Mailadresse für alle Fälle. Diese steht nicht öffentlich auf dem Karriereportal. Aber wenn jemand uns per WhatsApp kontaktiert und sagt, er habe technische Probleme mit dem Onlinebewerbungsformular, teilen wir ihm die Mailadresse mit.
Gute Gründe für ein Onlinebewerbungsformular
Datenschutz: Wenn die Bewerbungen direkt in unserem digitalen Bewerbermanagementsystem eingehen und liegen, können wir am einfachsten die Regeln des Datenschutzes beachten.
Bewältigung der Bewerbermenge: Wir haben unsere Bewerberzahlen durch unsere neue Recruitingstrategie um 152% gesteigert und werden dieses Jahr voraussichtlich auf 10.000 Bewerbungen kommen. Wenn die alle per E-Mail eingehen würden und wir sie händisch im Bewerbermanagementsystem hochladen müssten, kämen wir zu nichts anderem mehr. Aber wir können sie ja schlecht im Outlook oder Excel verwalten.
Transparenz: Bewerbungen, die per Mail eingehen, lassen sich schwer nachverfolgen. Sie irren im Haus umher, werden von einem Beteiligten zum nächsten geschickt und wenn der Bewerber einen Zwischenstand erfragen will, weiß keiner, was Sache ist. Bei Bewerbungen, die über das Onlineformular eingegangen sind, können wir jeden Prozessschritt nachvollziehen, das Recruiting Team behält den Überblick und kann sich ggf. einschalten.
Evaluation: Erfolgreiches Recruiting ist datenbasiertes Recruiting. Will sagen: Nur wenn wir ständig auswerten, woher unsere Bewerbungen kommen und was damit passiert, können wir besser werden. Dies lässt sich am einfachsten über die Tracking Links machen, die hinter dem Onlinebewerbungsformular hinterlegt sind.
Zentralisierung: Dezentrales Recruiting (sprich jede Abteilung stapelt selbst irgendwo die Mappen oder sammelt E-Mails, Chefärzte glauben, nur wer vor ihrem Büro kampiert, bis er ihnen seine Unterlagen persönlich demütig in die Hand drücken kann, sei ernsthaft interessiert) ist erstens altmodisch und erlaubt zweitens keinen strategischen Ansatz.
Strategisches Recruitment muss vergleichen, Methoden in Unternehmensbereichen ausprobieren und sie bei Erfolg in anderen Bereiche skalieren, Bewerber nicht nur für die konkrete Ausschreibung, auf die sie sich beworben haben, sondern für alle Vakanzen im gesamten Unternehmen prüfen. All das funktioniert über das Bewerbermanagementsystem samt Onlinebewerbungsformular am besten.
Weitere Tipps für Dein Onlinebewerbungsformular findest Du hier:
So kurz und nutzerfreundlich wie möglich: Leitfaden „Zeitgemäßes Onlinebewerbungsformular“
Andrea, Unternehmenskommunikation & Personalmarketing, Nordrhein-Westfalen: Ich bin begeistert von Ihrem ChatBot bzw. digitalen Bewerberassistenten. Besteht die Möglichkeit, dass die DRK Kliniken Berlin und / oder die Entwickleragentur diesen lizenzieren?
Der ChatBot auf dem Karriereportal der DRK Kliniken Berlin ist bereits ein Lizenzprodukt. Unsere Agentur Webfox Berlin bietet die Technik zusammen mit der Firma Chatbottery an. Man muss ihn dann „nur noch“ mit Inhalten befüllen.
Es gibt (noch) kein Redaktionssystem und man muss ein paar Programmierbefehle lernen, aber allzu schwer ist es auch wieder nicht. Dann muss man sich ein „Spinnennetz“ aus Klickwegen ausdenken, die der Nutzer durchlaufen kann. Und dann einfach nette Texte schreiben, passende Bilder, Videoschnipsel und Emojis hochladen. Das habe ich in diesem Blogartikel ausführlich beschrieben.
Haben Sie Kennzahlen, die darauf hinweisen, dass der ChatBot die Bewerberzahlen positiv beeinflusst hat?
Um die Geschäftsführung von einem durchaus nicht günstigen Tool wie einem Recruiting ChatBot zu überzeugen, braucht man gute Zahlen, das ist klar. Wir haben die ersten vier Monate ChatBot ausgewertet, die Zahlen habe ich in diesem Blogartikel veröffentlicht. Sie waren nicht schlecht für den Anfang. Aber jetzt auch noch nicht so, dass man sagen würde: Hat sich definitiv gelohnt.
Die nächste Auswertung wird Anfang 2022 stattfinden, denn dann ist auch Budget eingeplant, um den ChatBot auf Basis der bisherigen Nutzerklickwege und Statistiken zu verbessern. Auf jeden Fall ist er ein Hingucker und ein Alleinstellungsmerkmal.
Häufige Frage: Wenn wir Deine Stellenanzeigen-Vorlagen mit Beratungsleistung buchen, wie bald findet der Beratungstermin statt?
Wer sie noch nicht gefunden hat: Ich biete Stellenanzeigen-Mustertexte für Ausschreibungen für Pflegekräfte, für Erzieher / Sozialpädagogen und für Recruiter. Sie können euch dabei helfen, eure eigenen Stellenanzeigen aufzupeppen und einen Start ins Brainstorming zu finden.
Einfach die Vorlagen 1: 1 zu kopieren, bringt allerdings nichts. Sie sind als Anregung gedacht. Man kann sich einzelne Formulierungen herauspicken und nutzen. Aber man muss schon auch selbst noch Arbeit reinstecken. Schließlich sollen die Texte konkret zu eurem Unternehmen passen. Im Paket L gehört eine einstündige Video- oder Telefonberatung via Zoom, Microsoft Teams oder Skype dazu, um diesen Schritt zu unterstützen.
Beim Termin für die Beratung richte ich mich ganz nach euren Bedürfnissen. Meist ist das innerhalb weniger Tage realisierbar. Manche Kunden üben sich aber auch erst monatelang selbst im modernen Texten. Oder warten noch auf den Arbeitsantritt des neuen Recruiters, bevor sie den Termin wahrnehmen. So liegt manchmal eine lange Zeit zwischen dem Erwerb der Vorlagen und der Beratung.
Für mich macht das keinen Unterschied. Nur wenn ich im Urlaub bin, bin ich im Urlaub. Dann werde ich mir nicht in Costa Rica eine Palme mit WIFI suchen, um zu dort nachtschlafender Zeit eure Stellenanzeigen zu sezieren ;-). Also erkundigt euch, am besten sobald ihr das Paket L gebucht habt (oder vorher), ob ich in der nächsten Zeit oder in der von euch für die Beratung favorisierten Zeit eine Abwesenheit plane.
Und bis wann brauchst Du Die Stellenanzeigen, die wir dann besprechen wollen?
Während ich im Paket M nur bereits von euch überarbeitete / modernisierte Stellenanzeigen (schriftlich) bewerte, dürfen es im Paket L auch noch die ganz alten Dinger sein, die wir dann gemeinsam (mündlich) durchgehen. Allerdings habt ihr mehr davon, wenn ihr auch in diesem Fall schon ein paar neue Texte mitbringt. Ob ihr mir die Anzeigen ein paar Tage früher schickt, damit ich mich vorbereiten kann, oder erst zur Beratung mitbringt, ist mir egal. Ich sehe auf einen Blick, was super ist und wo es hakt 😉
Klicke hier für weitere Blogartikel zum Thema:
FAQ – Eure Fragen
Zum Beispiel:
Schreibe einen Kommentar