Giovanni Bruno berichtet in diesem Beitrag über lösungsorientiertes Recruiting, aufgeklärte Online-Nutzer und Recruiting Trends, die nicht zur Pflege passen. Personalrekrutierung in der Pflege brauche keine inszenierte Werbung, so Bruno, sondern Authentizität, Mobiloptimierung und noch viel mehr Digitalisierung.
Giovanni Bruno ist Gründer und CEO von fokus>digital, einer Agentur für digitales Marketing und Recruiting in der Pflege und Gesundheitswirtschaft. Werbehinweis: Dieser Artikel ist im Rahmen einer Affiliate Kooperation zwischen fokus>digital und Recruiting2Go entstanden.
Wie ist aus Ihrer Sicht der Status Quo in Sachen Personalrekrutierung in der Pflege?
Die Branche ist auf einem guten Weg, muss aber trotzdem noch viel lernen. Weitere digitale Schritte stehen an. Online-Präsenzen und Stellenanzeigen müssen für mobile Endgeräte optimiert und schnellere Bewerbungsmöglichkeiten unmittelbar über die Websites geschaffen werden. Recht gut schreitet die Gesundheitsbranche beim Content Marketing voran, also beim Geschichtenerzählen in sozialen Netzwerken oder auf Karriereseiten. Auch dass man für eine gute Reputation im Web sorgen muss, ist bei vielen angekommen. Unter dem Strich merkt man die Aufbruchstimmung.
Was bedeutet zeitgemäßes und lösungsorientiertes Recruiting für Sie?
Um die Personalrekrutierung in der Pflege weiter zu professionalisieren, sollten Unternehmen die digitale Transformation noch viel konsequenter verfolgen. Durchdacht und verändert werden müssen die Kommunikationswege, ebenso die Kommunikationskultur. Wir müssen uns von klassischen Hierarchien zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern verabschieden, Bewerber wertschätzend auf Augenhöhe abholen und statt plakativer Eigenwerbung sinnhaft informative und arbeitnehmerrelevante Inhalte veröffentlichen.
Dazu gehören Mitarbeitergeschichten und Stellenanzeigen, die ich auf dem Smartphone gut lesen und bedienen kann, barrierefreie Bewerbungsmöglichkeiten mit maximal drei Klicks. Außerdem gehört zum modernen Recruiting die ständige Anpassung an sich verändernde Rahmenbedingungen. Die Gesetze bewegen sich etwa beim Datenschutz, zuletzt am 16. Juli 2020, als der Europäische Gerichtshof das Privacy Abkommen kippte.
[WERBUNG] Auf einen Blick sieht Experte Giovanni Bruno, wo Dein Unternehmen in Sachen digitale Recruitingstrategie steht. Er kann Lösungen vorschlagen, die zügig eine nach der anderen umgesetzt werden können, ohne dass es intern zu monatelangem Aufwand kommt.
Der 1. Schritt ist eine Analyse eurer Karrierewebsite. fokus>digital bietet sie für recruiting2go.de-Leser:innen kostenfrei an. Sie zeigt auf einen Blick das Potenzial und die Schwachstellen eures Karriereportals, das die Grundlage für jede weitere Recruiting-Aktivität ist. Danach könnt ihr mit Hilfe der Analyse entweder selbst die notwendigen Anpassungen in Angriff nehmen oder euch dazu von Geschäftsführer Giovanni Bruno unter die Arme greifen lassen. Zur kostenlosen Karriereseiten-Analyse gelangst Du hier.
Wie bleibt man als HR Abteilung eines Gesundheitsunternehmens auf dem Laufenden?
Es ist definitiv Pflicht für jeden Recruiter und Personaler, up to date zu sein. Das ist nicht einfach, aber es gibt Tools, die branchenrelevante Themen und Trends im Newsfeed aufbereiten. Unternehmen können auch auf externe Expertise setzen, spezialisierter Agenturen wie unsere. Als Digitalexperten sind wir über Neuerungen bei den Suchmaschinen oft schon vorab informiert und können frühzeitig nachsteuern.
Weil aus der angespannten Personalsituation in der Pflege eine Wettbewerbssituation geworden ist, sollte man immer auch im Auge behalten, was die Mitbewerber am Markt machen. In anderen Branchen ist oft schon ein umfassendes Online-Portfolio, eine crossmediale Sichtbarkeit vorhanden. In der Pflege muss sie erst aufgebaut werden. Nicht zu vergessen, dass die Pflegebranche hochgradig personalintensiv ist, woraus sich hohe Anforderungen an die Mitarbeiter-Bindung und Mitarbeiter-Zufriedenheit ergeben, um die Fluktuation auf geringstmöglichem Niveau zu halten.
Online-Nutzer sind heute viel aufgeklärter als früher. Welche Konsequenzen hat das?
Inszenierte Werbung war gestern. Heute sind Online-Nutzer aufgeklärt und lassen sich eher durch Authentizität und Information überzeugen. Wer gutes Employer Branding machen will, muss die soziologische und soziale Entwicklung unserer Gesellschaft verfolgen und die Bewerberansprache daran anpassen. Ich rate Unternehmen zu strategischen Partnerschaften und dem Aufbau von branchenspezifischen Netzwerken, wodurch die gesamte Online-Positionierung massiv gestärkt wird. Wichtig ist es, das digitale Recruiting oder eRecruiting nicht als Aufgabe neben dem Alltagsgeschäft zu verstehen. Vielmehr sollten dafür eigene Abteilungen mit geschulten Mitarbeitern geschaffen werden. Wenn Sie Wissen im Unternehmen aufbauen, sind Sie nicht so abhängig von externen Dienstleistern.
Was wirkt besser: Strategisches Employer Branding oder schnelles Performance Marketing?
Eine Kombination aus beiden ist die perfekte Lösung. Performance Marketing bedeutet sofortige und messbare Sichtbarkeit zum Beispiel durch Google-Werbung. Wenn jemand in der Nähe meines Standortes über Google nach Jobs in der Pflege sucht, sorgt Google dafür, dass meine Werbung erscheint. Employer Branding ist das, was danach überzeugt: Wie werde ich als Arbeitgeber wahrgenommen? Unterscheide ich mich von den anderen? Wie viel besser spreche ich Menschen durch Content und ansprechende Formate an? Komme ich authentisch rüber? Habe ich eine positive Online-Reputation? Man kann sagen: Performance Marketing ohne Employer Branding wirkt nicht.
Gibt es auch Trends im Recruiting, die in der Pflege eher nicht passen?
Ein Trend ist es, Recruiting Prozesse nicht nur zu digitalisieren, sondern zugleich zu automatisieren. In produktbezogenen Branchen mag das sinnvoll sein, im Gesundheitssektor ist das in sehr wenigen Aspekten hilfreich. Letztlich geht es im Bewerbungsprozess um den persönlichen Kontakt. Da die Automatisierung abschreckend wirken. Ich denke da an schlecht konfigurierte ChatBots. Menschen wollen keine holprigen Dialoge mit Maschinen führen. In dem Fall behindert die künstliche Intelligenz eher als dass sie hilft. Ein anderes Trendthema, gerade seit Corona, ist Remote Working, Home Office. In der Gesundheitsbranche lässt sich dieser Trend nicht umsetzen und es ist auch die Frage, ob diese Arbeitsweise sinnvoll sein kann für eine Branche, in der der Mensch und das Miteinander im Mittelpunkt stehen.
Welche ersten Schritte empfehlen Sie Gesundheitsunternehmen?
Starten Sie mit einem Workshop. Denken Sie in Modulen und gehen Sie einen Schritt nach dem anderen. Allerdings auf der Basis einer analytisch fundierten Strategie und eines Redaktionsplans. Eine Facebook-Seite allein hilft noch nicht wirklich weiter. Nur durch Auswertung der Kennzahlen lassen sich die Zielgruppeninteressen definieren. Wie ist Ihre Reichweite im Web? Wird Ihr Unternehmen über die organische Suche in den Suchmaschinen gefunden? Sind Ihre Online-Präsenzen auf die reichweitenstarken Keywords optimiert? Und wie hoch ist die reale Conversion Rate der Bewerber, also der Prozentsatz der Nutzer, die auf Ihr Karriereportal kommen und dann eine Bewerbung abschicken? Einsteiger sind damit zunächst überfordert, womit wir wieder bei dem Tipp wären, sich kurzfristig externe Expertise einzuholen und mittelfristig die eigenen Mitarbeiter zu schulen.
Können Sie Best Practice Beispiele der Personalrekrutierung in der Pflege benennen?
Einige kirchliche Träger zeigen vorbildlich, wie man es gut macht. Vernünftig eingesetzt wird etwa das WhatsApp Marketing, angeboten werden sinnvoll konzipierte ChatBots. Eigene Stellenportale werden digital optimiert und mit authentischen Recruiting-Videos befüllt. Alles Top Maßnahmen, die in der Personalgewinnung und digitalen Positionierung des Unternehmens helfen.
Die Digitalisierung in der Pflege betrifft nicht nur das Recruiting, sondern auch andere Bereiche…
Ein wichtiger Trend ist auch die Digitalisierung der Kommunikation im Berufsalltag der Pflegenden. Die interne und externe Kommunikation unterstützen Unternehmen mit Apps. Das ist deshalb praktisch, weil damit Informations- und Meinungsbarrieren verschwinden. Außerdem lassen sich so die teils unnütz aufwendigen bürokratischen Prozesse entschlacken. Sinnvollerweise sollte es sich dabei nicht um eine reine Dokumentations-App handeln, in der nur die Behandlung beschrieben oder der Urlaubskalender abgebildet wird.
Wir haben die Mitarbeiter-App „fokus CARE“ für die Vernetzung von Mitarbeitenden, Pflegedienstleitung, Angehörigen und weiteren Beteiligten entwickelt. In den verschiedenen Modulen werden über 100 Funktionen abgebildet, bei denen vom firmeninternen Newsfeed über das Stellenportal bis zu Feedback-Funktionen alles auf die Kommunikation in Echtzeit ausgerichtet ist. Aber eine App ist nicht alles. Viele Pflegekräfte haben entweder kein Smartphone oder möchten nicht das private Smartphone für berufliche Belange nutzen. Unserer Mitarbeiter-App fokus CARE bildet auch diese Realität ab, indem sie auf dem Desktop – auch ohne Internetverbindung – betreten werden kann.
Wie unterstützt Ihre Agentur fokus digital Unternehmen noch bei der Personalrekrutierung in der Pflege?
Schon seit 2016 sind wir für Unternehmen aus der ambulanten, teil- und vollstationären Pflege Partner auf Augenhöhe. In enger Abstimmung mit unseren Klienten analysieren wir den Ist-Zustand und leiten daraus geeignete Marketingmaßnahmen ab. Klicken Sie bei Interesse ganz unverbindlich hier [Affiliate Link]:
Mit unserem interdisziplinären Team decken wir sämtliche digitalen Bereiche des Online-Marketings ab:
- Bestimmung unternehmensrelevanter Suchbegriffe
- Suchmaschinenoptimierung (SEO), Suchmaschinenmarketing (SEA), Performance Marketing und Retargeting
- Aufbau crossmedial abgestimmter Online-Präsenzen wie Social Media-Präsenzen, Präsenzen auf Arbeitgeberbewertungsportalen und Blogs
- Produktion von redaktionellem und visuellem Content
- Redaktionsplan
- Stellenportale, Google Jobs und Facebook Jobs
- Kontinuierliche Erfolgsanalyse und transparentes Reporting
Wir bieten eine umfassende Beratung, welche Schritt wann am zielführendsten sein können. Immer abgestimmt auf das bereits vorhandene oder noch zu erarbeitende firmeninterne Know How. Wir verstehen uns als Full-Service-Agentur. Man kann uns aber auch in projektbezogenen Einheiten buchen.
Ebenso bieten wir die Möglichkeit, eine Unternehmenswebsite zu erstellen. Und zwar über einen für die Pflege- und Gesundheitsbranche optimierten Baukasten, der über unsere Server gehostet wird. Programmierkenntnisse sind dafür nicht notwendig.
Außerdem kann man mich als Speaker buchen oder auf unterschiedlichsten Branchenveranstaltungen erleben, wo ich mein Wissen vermittle. Außerdem bieten wir Unternehmen exklusive Webinare und Workshops an.
Keinesfalls müssen diese Maßnahmen alle gleichzeitig durchgeführt werden. Alles baut aufeinander auf.
Klicke hier für weitere Gastartikel:
Giovanni Bruno | fokus digital
Zum Beispiel:
Schreibe einen Kommentar